Die Mehrheit der Deutschen befürwortet die Palliativmedizin*

Im Auftrag der Deutschen Hospizstiftung ergab eine aktuelle Emnid-Umfrage, dass 56 Prozent der Bevölkerung eine Versorgung von Sterbenden durch adäquate Schmerztherapie und psychosoziale Betreuung befürworten. Für eine aktive Sterbehilfe sprachen sich 35 Prozent aus. Emnid befragte dafür 1000 Personen.
Damit widerspricht das Ergebnis der Emnid-Umfrage einer Forsa-Untersuchung im Auftrag des „Sterns“. Dort hatten sich 74 Prozent der Befragten für die aktive Sterbehilfe ausgesprochen.
>>Deutsches Ärzteblatt

Trotz breiter Ablehnung auch aus den eigenen Reihen hatte sich Hamburgs Justizsenator Roger Kusch (CDU) für eine aktive Sterbehilfe eingesetzt. Bestätigt sieht er sich durch die "Stern"-Umfrage.

Trotz breiter Ablehnung auch aus den eigenen Reihen hatte sich Hamburgs Justizsenator Roger Kusch (CDU) für eine aktive Sterbehilfe eingesetzt. Bestätigt sieht er sich durch die "Stern"-Umfrage.

Die Diskussion um aktive Sterbehilfe wird weitergeführt werden müssen, auch wenn die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) jetzt die Palliativmedizin für unheilbar Kranke mit einem 250-Millionen-Programm deutlich verbessern und flächendeckend ausbauen will.
Selbst der Wunsch, "aktiv" aus dem Leben scheiden zu wollen, darf nicht tabuisiert und herabgesetzt werden.
Das Thema "Sterben/Tod" wurde ohnehin viel zu lange separiert und nur den Fachleuten überlassen…

*Das Wort "palliativ" leitet sich ab vom lateinischen "pallium" (der Mantel) und bedeutet "lindernd". Palliativmedizin ist nicht primär auf Heilung der Krankheit ausgerichtet, sondern soll Symptome wie Schmerzen, Depressionen, Luftnot, Übelkeit oder Verwirrtheit erträglicher machen.

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