Buchtipp - Fritz Roth : “Das letzte Hemd ist bunt”

Das letzte Hemd ist bunt
Die neue Freiheit in der Sterbekultur
Campus Verlag

Unser ganzes Leben lang streben wir nach Selbstbestimmtheit und Autonomie. Doch als Trauernde lassen wir uns unsere Toten stehlen. Wir haben gelernt, zu delegieren, uns auf »Experten« zu verlassen. Und spätestens, wenn wir persönlich mit dem Verlust eines nahe stehenden Menschen konfrontiert sind oder wenn uns eine lebensbedrohliche Krankheit überkommt, erkennen wir schmerzlich, dass die alten Rituale nicht mehr passen.

In seinem neuem Buch plädiert Fritz Roth für eine neue Sterbe-, Bestattungs - und Trauerkultur. Es zeigt, wie ein individueller und nonkonformistischer Umgang mit dem Tod aussehen kann. Da sich das Friedhofs- und Bestattungswesen an einem Scheidepunkt befindet, sind Ansätze wie diese unabdingbar - und eigentlich Pflichtlektüre alles in diesem Bereich Tätigen.

Aus dem Vorwort:
Der Tod braucht einen Platz im Leben. Die Ausgrenzung von Sterben und Tod hindert Hinterbliebene am bewussten Umgang damit und trägt so die Hauptschuld an individuellen und gesellschaftlichen Folgeschäden. Fix it, sell it or close it, sagt die Management-Ikone Jack Welch: Jede starrsinnig auf Wachstum fixierte Gesellschaft verdrängt Verlusterfahrungen. Wer nicht (mehr) leistet, passt nicht ins System und wird an den Rand gedrängt [...]
Am Ende werden Trauernde zu Kranken, weil die Menschen nicht mehr wissen, wie ihnen zu begegnen ist. Der Trend zu anonymen Bestattungen betrügt Hinterbliebene um den wichtigen Ort der Erinnerung[...]

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Wir sind als Individuen und auch als Gesellschaft gefordert, eine neue Sterbe- und Trauerkultur zu entwickeln. Wollen wir unser Leben (bis zum Ende) gestalten oder nur verwalten? Wie ist es um den Wert der Individualität bestellt, wenn wir sie im entscheidenden Moment verschenken? Trauer sollte wie jede Krise nicht als lästiges Hindernis, sondern als langer Weg einer Veränderung verstanden werden. Dann erst können wir die Chancen dieser Erfahrung nutzen und erkennen: Auch allem Ende wohnt ein Zauber inne.

Campus Verlag
Hardcover gebunden
189 Seiten
EAN 9783593394763
€ 19,99

Zum Autor:
Fritz Roth, geb. 1949, arbeitete als Unternehmensberater, bevor Bestatter wurde. Der oft als "Pionier des deutschen Bestattungswesens" bezeichnete Roth gilt vielen Kollegen zugleichals Enfant terrible der Branche. Er gründete den ersten Teil-privaten Friedhof Deutschlands, viele Interessierte besuchen jährlich sein "Haus der menschlichen Begleitung" in Bergisch-Galdbach. Der Autor mehrerer Bücher zum Thema Trauer erklärte den Tod für die "Sendung mit der Maus" und ist ein gefragter Redner.

 

 

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