10 Jahre Lehrstuhl Palliativmedizin an der Uniklinik Köln

„Mehr Palliativmedizin statt Sterbehilfe“- 10 Jahre Lehrstuhl Palliativmedizin an der Uniklinik Köln"

Prof. Dr. Raymond Voltz, Direktor des Zentrums für Palliativmedizin an der Uniklinik Köln: „Wir haben in den letzten acht Jahren circa 12.000 schwerkranke und sterbende Patienten betreut. Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine gesetzliche Regelung zum ärztlich assistierten Suizid nicht die Maßnahme ist, die zu einer besseren Versorgung der Patienten führen wird. Ich sehe im assistierten Suizid keine ärztliche Aufgabe. Wir brauchen mehr Palliativmedizin statt Sterbehilfe"[...]

Die Leistungen der Palliativmedizin sind unbestritten. Und ob der assistierte Suizid eine ärztliche Aufgabe sein kann bzw. soll, wird derzeit gesellschaftlich diskutiert. Doch solang es keinen flächendeckenden und ausreichenden Zugang zu palliativmedizinisch-hospizlichen Angeboten gibt (für alle soziale Schichten), wird es den "Wunsch" nach Sterbehilfe geben.

Die Zahlen dazu sind nicht zufriedenstellend:
Circa 47 Prozent aller pro Jahr in Deutschland sterbenden Menschen sterben in Krankenhäusern. Nur 15 Prozent der bundesweit rund 2.000 Krankenhäuser verfügen über eine Palliativstation. Ebenso hält nur ein kleinerer Teil einen Palliativdienst vor. Nur an 9 der 34 medizinischen Fakultäten existiert ein Lehrstuhl für Palliativmedizin. In Pflegeheimen gibt es nur wenige Modellprojekte. Der Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird noch nicht flächendeckend umgesetzt und die psychosoziale Versorgung ist in diesem Bereich kaum existent.

idw-online.de

Der Umgang und die Beschäftigung mit Sterben, Tod und Trauer gehören in die Mitte der Gesellschaft.
Es hat wenig Sinn, diese existentiellen Fragen nur den Politikern, Medizinern und Juristen zu überlassen.
Ein würdiges Sterben (egal wo) zu ermöglichen sollte oberste Priorität in unserem Gemeinwesen haben.

 

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