Buchtipp - Renate Werner: “Zuhause sterben”

Renate Werner: Zuhause sterben.
Was Sie wissen müssen. Wie Sie sich vorbereiten können. Wo Sie Unterstützung bekommen.                         
Claudius Verlag, 2014

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Zuhause sterben: Was Sie wissen müssen.
Wie Sie sich vorbereiten können. Wo Sie Unterstützung bekommen.

Die Themen Sterben und Tod sind in unserer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft immer noch schwierig. Da nutzt scheinabr auch die Dauerpräsentation in den Medien nichts.
Die meisten Menschen möchten gesund alt werden und in Frieden zu Hause sterben. Doch vielen ist die Erfüllung dieses Wunsches nicht vergönnt. Die gestiegene Lebenserwartung geht mit einer Zunahme nicht nur von Altersdemenz und Alzheimer, sondern auch zahlreicher anderer, chronisch-degenerativer Krankheiten einher. Von diesen blieben die Menschen in der Vergangenheit vielfach verschont, weil sie vor deren Ausbruch starben. Die Herausbildung einer "Kultur des Sterbens" ist zwar zunehmend spürbar (z.B. durch die Hospizbewegung), jedoch gesellschaftspolitisch noch in den Anfängen.
Viele Menschen müssen heute vor dem Tod Phasen der Krankheit und des Siechtums durchlaufen: zumeist im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Eine Alternative dazu sind Hospize und Palliativstationen, die auf der Idee vom "guten Sterben" basieren.

Doch Einsamkeit, Verlassenheit, Isoliertheit, Getrenntsein –
das sind Begriffe, die das Sterben in unserer Gesellschaft immer noch kennzeichnen.
Die Ausgliederung des Sterbenden (und Verstorbenen) aus unserer Gesellschaft gibt ihm und dem Umfeld das Gefühl, eigentlich unerwünscht zu sein. Eher unwahrscheinlich ist, dass sich dies in der nüchternen Abgeschiedenheit eines Krankenhauszimmers ändern lässt. Viel wahrscheinlicher ist, dass Geborgenheit (“Heimat“) dort zu finden ist, wo die Menschen leben und diejenigen, die dem Sterbenden nahe gewesen sind, sich ihm noch immer verbunden fühlen: zu Hause. Die meisten Menschen, die man nach ihren Wünschen hinsichtlich ihres Lebensendes befragt, geben daher ganz überwiegend an, zu Hause sterben zu wollen, dort, wo sie hoffen dürfen, zu leben bis zum Ende. Frei nach dem Motto des renommierten Psychiaters und Soziologen Klaus Dörner: „Leben und sterben, wo ich hingehöre“.

 

Zuhause sterben, in Würde, ohne Schmerzen, gut versorgt und nicht allein – das möchten die meisten Menschen. In anderen Fällen sind unheilbar Kranke aber gezwungen, in den eigenen vier Wänden zu sterben, weil kein Hospizplatz frei ist. Auch die gesetzlichen Neuregelungen im Bereich Gesundheit und Pflege ändern wenig daran, dass sich die Angehörigen überfordert fühlen.

Daher ist dieses Buch von Renate Werner ein hervorragender Begleiter und Ratgeber zu genau diesem Thema. Es bietet ausführliche Informationen, Musterbriefe und Checklisten, aber auch ermutigende Geschichten von Schwerkranken und ihren Nahestehenden, Ärztinnen, Schmerztherapeuten, Pflegekräften, Juristen und einem Seelsorger.


Werner, Renate: Zuhause sterben.
Was Sie wissen müssen. Wie Sie sich vorbereiten können. Wo Sie Unterstützung bekommen.                         
176 S. 
Claudius Verlag, 2014
€[D] 19,90
ISBN 978-3-532-62459-3
claudius.de

 

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