Vom 11. – 13. Mai 2009 fand in Berlin der 12. Bundeskongress für Notfallseelsorge
und Krisenintervention statt.
Der Kongress stand unter dem Motto: „Von einer Sekunde zur nächsten –
Brüche und Perspektiven“. Neue Entwicklungen in der Psychosozialen Notfallversorgung und der bevorstehende 20. Jahrestag des Mauerfalls hatten die Veranstalter zu diesem Thema
inspiriert. An diesen drei Tagen im Mai kamen zahlreiche Gäste und Zuhörer, die zwar nicht unbedingt als Notfallseelsorger tätig sind, sich aber über diese außerordentlich wichtige Arbeit informieren und diese fördern möchten.

In diesem Kontext ist auch der Band „Seele in Not. Notfall-Seelsorge als Hilfe in Grenzsituationen“ vom Gütersloher Verlagshaus zu sehen.

Das Buch ist gegliedert in fünf Teile (Teil I-V) und deckt umfassend die Arbeitsbereiche im Bereich Notfallseelsorge ab…

Gütersloher Verlagshaus

 

Im Teil I geht es um: „Wenn der Tod plötzlich in das Leben einbricht“.
Dabei werden die verschiedenen Todesumstände behandelt, wie z.B. „Unfall“, „Plötzliches Säuglingstod“ oder „Suizid“.
Sehr hilfreich ist das Kapitel „Überbringen einer Todesnachricht“: Gerade hier zeigt sich in der Praxis häufig, wie unzureichend ausgebildet die Personen sind, deren hoheitliche Aufgabe das Überbringen ist: Polizisten und Ärzte.
Durch den Einsatz von Notfallseelsorgern in diesem Bereich wurde in den letzten Jahren viel erreicht.

Im Teil II geht es dann um „Seelsorge in Extremsituationen“ – wie z.B. „gewaltsamer Tod“.

Teil III widmet sich dann den „Spirituellen Wurzeln und Quellen“:
Auch der Seelsorger benötigt Hilfe und Kraft für seine Arbeit, die er aus Texten u.a. aus der Bibel schöpfen kann. Wer sich allerdings nicht an der Bibel orientieren möchte, muss sich an anderer Stelle weiterhelfen. Das Buch geht auf „konfessionsfreie Hilfestellungen“ nicht weiter ein.

Teil IV behandelt dann „Seelsorgliche Hilfen“: Neue Trauerrituale („Kreuze am Wegesrand“) werden ebenso thematisiert wie Trauerarbeit und die Begegnung mit trauernden Kindern und Jugendlichen. Unterstützende Gebete und Texte schließen das Kapitel ab.
Im letzten Teil V ist thematisch den Helfern selbst gewidmet: „Hilfe für die Helfenden“ beschreibt u.a. die Rituale der Notfallseelsorger vor dem Einsatz, die Besonderheiten bei anderen Kulturen wie dem Islam und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen zum Zwecke der Vernetzung. Sehr sinnvoll und hilfreich ist ein abschließender Überblick zu „Regeln und Konzepte“ in der Notfallseelsorge sowie eine Auflistung von nützlichen Adressen nebst Kurzbeschreibung der Tätigkeitsschwerpunkte.

Durch den Begriff der „Seelsorge“ wird jedoch betont, dass es sich hier um eine – zumindest schwerpunktmäßige - konfessionelle (evangelische) Ausrichtung handelt. Eine inhaltliche Ausweitung - auch mit dem neutraleren Begriff „Krisenintervention“  - wäre sicher wünschenswert, insbesondere für den Gebrauch dieses Buches bei konfessionsfreien Lesern.
Der 12. Bundeskongress für Notfallseelsorge und Krisenintervention hat es vorgemacht.

Verlagsinfo:
Ausgebildete Notfallseelsorger, aber auch ganz »normale« PfarrerInnen in der Gemeinde werden durch plötzliche Todesfälle, Freitode oder Unfälle oft mit Extremsituationen konfrontiert. Auch ohne eine spezielle Ausbildung müssen sie dann entsprechend handeln können, um den Betroffenen Beistand zu leisten.
Dieses praktisch orientierte Buch erklärt konkrete Situationen, gibt Deutungsmuster und Anregungen für nützliche Hilfen vor Ort. Darüber hinaus zeigt es aber auch, wie PfarrerInnen mit der eigenen Grenzerfahrung umgehen können. Dazu bietet es Konzepte, Rituale, Gebete und vieles mehr.

Gütersloher Verlagshaus

notfallseelsorge.de

notfallseelsorge-berlin.de
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Barbara S. Tarnow und Katharina M. Gladisch
Seele in Not
Notfall-Seelsorge als Hilfe in Grenzsituationen
1. Auflage 2007
176 S. Kt.
EUR 14,95 [D] / EUR 15,40 [A] / SFr 27,50
ISBN 978-3-579-05598-5