Buchtipp:  Antje Randow-Ruddies - Verlust der alten Eltern.

Antje Randow-Ruddies
Verlust der alten Eltern. Begleitung von Trauerprozessen bei Erwachsenen
(Edition Leidfaden – Begleiten bei Krisen, Leid, Trauer)
Vandenhoeck & Ruprecht, 2021.


Der Tod der alten Eltern ist eigentlich das Normale. Das, was zu erwarten ist. Die Kinder sind längst erwachsen und leben ihr eigenes Leben.
In der Trauer um die Eltern geht es auch oft um eigene, verdrängte Trauer. Unerledigten Dinge werden nicht mehr gutzumachen sein.
Insbesondere, wenn die Beziehung zu den Eltern als schwierig empfunden wurde und eine Versöhnung mit Vater und Mutter ausgeblieben ist, ist es für viele doch überraschend, wie sehr man noch als Erwachsener an die Eltern gebunden ist.
Ein Stück Vergangenheit geht mit dem Tod der Eltern verloren. Wenn das letzte Elternteil verstirbt, wird den meisten bewusst, dass man/frau der/die Nächste in der Generationenfolge sein wird. Das eigene Lebensende, die eigene Endlichkeit rückt näher. Damit wird es auch Zeit, sich mit ihr auseinanderzusetzen.

 

Buchtipp:  Antje Randow-Ruddies - Verlust der alten Eltern.

Das Buch gliedert sich in 15 Kapitel, bei denen es um die grundsätzliche Thematik „Trauer“ und „Verlust“ geht (Hinführung, Alte Eltern sterben, Verlust und Trauer – ein symbiotisches Paar, Trauer), aber auch um die konkrete Situation der Betroffenen (Die Verwaisung, Wir sind die Nächsten, Verwaiste Geschwister, Die Liebe und die Trauer, Ein fruchtbarer Boden für konstruktive Veränderungen). Äußerst hilfreich sind dann die Fallbeispiele aus der Praxis und die korrespondierenden Methodenimpulse für die Begleitung trauernder Erwachsener.
Eine Begleitung ist für Erwachsene ratsam, die bis zum Tod der Eltern ihre eigenen Kindheitserfahrungen nicht hinreichend befrieden konnten und noch immer ein Gefühl des Mangels, der Wut, der Traurigkeit in sich tragen.
Entsprechend geschulte Trauerbegleiter*innen und Therapeut*innen können Betroffene unterstützen, sich dem unverarbeiteten Schmerz zuzuwenden, den Verlust zu integrieren und am Ende Frieden mit sich selbst zu schließen.
Passend dazu ein Zitat vom US-amerikanischen Psychoanalytiker und Psychotherapeut Irvin D. Yalom:
„Das letzte Geschenk, das Eltern ihren Kindern machen können, ist, ihnen zu zeigen, wie man dem Tod mit Gleichmut und Würde entgegentritt“ (aus dem Vorwort).


Zur Autorin:
Antje Randow-Ruddies ist u.a. systemische Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin und Organisationsentwicklerin (DGSF). Sie arbeitet mit Paaren und Einzelklienten in ihrer Hamburger Praxis und ist im Weiterbildungsteam am Hamburgischen Institut für systemische Weiterbildung (http://www.hisw.de) tätig.

 

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