Kafka – der moderne Mensch. Zum 100. Todestag

Vor 100 Jahren, am 3. Juni 1924, starb Franz Kafka. Sein absoluter Anspruch an die Literatur ist bis heute nicht wieder erreicht worden.

„Diese Geschichte ‚Das Urteil‘ habe ich in der Nacht vom 22. bis 23. von zehn Uhr abends bis sechs Uhr früh in einem Zug geschrieben. Die vom Sitzen steif gewordenen Beine konnte ich kaum unter dem Schreibtisch hervorziehn. Die fürchterliche Anstrengung und Freude, wie sich die Geschichte vor mir entwickelte, wie ich in einem Gewässer vorwärtskam. Mehrmals in dieser Nacht trug ich mein Gewicht auf dem Rücken. Wie alles gesagt werden kann, wie für alle, für die fremdesten Einfälle ein großes Feuer bereitet ist, in dem sie vergehn und auferstehn. Wie es vor dem Fenster blau wurde. Ein Wagen fuhr. Zwei Männer über die Brücke gingen.“

Kafka hat Erlösung im Schreiben gefunden, es war fürchterliche Anstrengung und Freude zugleich. Es geht nichts über Kafka, zum Glück ist ihm niemand nachgefolgt. Seine Schwestern, Ottla war ihm die liebste, sind in Kulmhof oder Auschwitz umgebracht worden. Ihr Bruder starb vor hundert Jahren, am 3. Juni 1924, in Kierling bei Wien.

https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/franz-kafka-100-todestag-felice-bauer-das-urteil-e795999/

 

 

 

 

Kafka – der moderne Mensch. Zum 100. Todestag
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