Humane Sterbebegleitung statt Sterbehilfe

Aus einem Artikel des Neuen Deutschland vom 18.01.2007:

Die passive und indirekte Sterbehilfe sind in Deutschland erlaubt; der (versuchte) Suizid ist nicht strafbar. Eine weitergehende Legalisierung, nämlich die Freigabe der aktiven Sterbehilfe und die gesellschaftliche Zustimmung zum assistierten Suizid, sind nicht verantwortbar![...]
Sterben ist ein angstbesetztes und tabuisiertes Thema. Viele wissen zu wenig über das Sterben und die Hilfen, die Medizin und Pflege bieten. Umfrageergebnisse zeigen die erschreckenden Informationsdefizite. Die zentralen Begriffe der Debatte (»assistierter Suizid«, »aktive«, »passive« und »indirekte Sterbehilfe«, und »Sterbebegleitung«), die geltenden gesetzlichen Regelungen sowie die Möglichkeiten der Palliativmedizin und der Hospize (»Palliative Care«) sind nicht hinreichend bekannt.

Sicher, der Überschrift "Humane Sterbebegleitung statt Sterbehilfe" wird erst einmal jeder zustimmen. Und das ist auch gut so.
Ob "Sterben" ein tabuisiertes Thema ist, darüber kann man streiten. Der "Tod" ist es jedenfalls nicht mehr.
Das es gravierende Informationsdefizite zu dieser Thematik gibt, ist bei dieser (ungefilterten) "Informationsflut" auch nicht weiter verwunderlich.
Doch auch dieser Artikel verkennt die Tatsache, dass Menschen bereits auch vor ihrer (aller-)letzten Lebensphase ihr Leben beenden wollen. Das würde bedeuten, bestimmte Hilfe (Palliativmedizin, Hospiz etc.) bewusst nicht in Anspruch nehmen zu wollen.
Das Buch von Nicola Bardola "Der begleitete Freitod" (Südwest Verlag, 2007) gibt darüber Auskunft.
Zitat dazu von Johannes Mario Simmel: "Es muss erlaubt sein, einem menschenunwürdigen Leben ein Ende zu setzen…"

Auch darüber sollte und muss diskutiert werden.


neues-deutschland.de

 

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