Duisburg: Ort der Trauer 2010

Es ist schon ärmlich - aber war zu erwarten:
Schuldzuweisungen, Besserwisser-Geschwätz, Verantwortungslosigkeit ohne Ende beim Thema "Love Parade 2010 in Duisburg". Nicht nur, aber auch deswegen ist die enorme Anteilnahme mit Wut gekoppelt. Dabei kommen die Opfer und deren Angehörige meist zu kurz.
Aber gerade hier wäre es jetzt wichtig, Verantwortliche zu benennen oder besser: Die Verantwortlichen bekennen sich selbst und stehen dazu.
Aber warum scheint "Verantwortung" heute immer mehr ins Abseits zu geraten? Sind Politiker, Veranstalter, Behören etc. nur noch Feiglinge und Bürokraten, die sich hinter Verordnungen, Anordnungen und Gesetze verschanzen?

Verantwortung bedeutet, für die Folgen eigener oder fremder Handlungen Rechenschaft abzulegen [...] Eine Grundvoraussetzung hierfür ist die Fähigkeit zur bewussten Entscheidung. Eine Verantwortung zieht immer eine Verantwortlichkeit nach sich, d. h. dafür Sorge zu tragen, dass die Entwicklung des Verantwortungsbereichs im gewünschten Sinne verläuft.
wikipedia.de
Haben denn alle Beteiligten vielleicht gar keine "bewussten" Entscheidungen getroffen?
Wenn nicht, gehören viele aus dem Verkehr gezogen und sollten der Justiz überantwortet werden. In der Hoffnung, diese ist sich ihrer Rolle bewusst!

Die Duisburger tragen schwer an der Katastrophe vom Samstag. Nach Schätzungen der Polizei kommen täglich Tausende in den Tunnel unter dem Alten Güterbahnhof. "Sie kommen von überall her - aus dem gesamten Ruhrgebiet, aber wir wurden auch von Leuten aus Marburg, Hamburg und München angesprochen", sagt ein Polizist.
In dem 300 Meter langen Tunnel riecht es nach Kerzenwachs. Flackernde Lichterketten weisen den Weg ins dunkle Innere. Aus Teelichtern sind Kreuze, ineinander verschlungene Herzen oder die Zahl 21 geformt. Dazwischen liegen einzelne Rosen, Sonnenblumen und wuchtige Gestecke, in Auftrag gegeben von einem Seniorenstift aus Duisburg, namhaften Firmen, Privatleuten. Kinder zünden Kerzen an, die der Wind wieder ausweht, und betrachten die Fotos der Toten.

spiegel.de

Strahlenden Glanz für ihre graue, geplagte Stadt hatten sich die Duisburger von der Love Parade erhofft. Doch nach der Katastrophe sind die Menschen voller Trauer - und fürchten zudem, als "ewige Verlierer" gebrandmarkt zu sein.

spiegel.de/panorama

 

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